Trennung
Morgen noch wieder eine Wohung besichtigen.
Die Wohnung, die ich am Samstag besichtigt habe, hatte nur ein Fenster und stank nach Katze, obwohl der Mieter gar keine Katze hatte? Und war B-Schein-Pflichtig, den ich wohl nicht bekommen werde.
Beratungsschein für einen Anwalt bekomme ich auch nicht. Jetzt rächen sich die "Deals", die ich mit meinem Mann gemacht habe: damit ich keine Kontoführungsgebühren bezahlen muss, obwohl ich einen zu geringen Geldeingang habe, überweist er mir monatlich einen Betrag - und ich überweise den gleich wieder zurück. So habe ich genügend Geldeingang für kostenlose Kontoführung.
Verwendungszweck dieser Transaktion: Unterhalt.
Tja, die auf dem Amtsgericht hat ziemlich gestutzt und meine Erklärungen hat sie nicht so ganz geglaubt.
Aber ich lag auch wieder knapp über dem "Selbstbehalt" oder wie das heisst.
Das Auto musste zur Reparatur und mein Mann hat mir gleich die Hälfte der Kosten aufgedrückt, obwohl das Auto doch wohl bald ihm ganz gehören wird.
Mittwoch geht mein Mann zum Anwalt, damit der den Unterhalt für mich ausrechnet. Wahrscheinlich kommt da eine andere Summe raus, als meine Anwältin ausgerechnet hat und dann muss ich wieder zur Anwältin und die muss dann den Anwalt von meinem Mann anschreiben .... und hin und her.
Und kosten tuts jedesmal viel Geld.
Er hat ja.
Ich bald nicht mehr.
Frustblog - 22. Mär, 19:41
Da ich was gespart habe, muss ich das erstmal aufbrauchen, bevor der Staat einspringt.
Das Gesparte war meine "Altersvorsorge" von der mein Mann gesagt hat, ich brauche sie nicht, wir wären ja zusammen.
Tja.
Frustblog - 20. Mär, 16:09
Heute ist mal wieder Heultag.
Ich weiß nicht wohin mit dem Schmerz.
Es tut so weh.
Im Internet lese ich, dass Frauen im Schnitt 2 - 3 Jahre brauchen, um eine Trennung zu verarbeiten.
Das wir vielleicht noch Monate unter einem Dach leben, ist nicht hilfreich.
Ich möchte weg, damit ich ihn nicht ständig vor mir sehe. Damit es mir nicht so wehtut, wenn er nicht mit mir redet, mir nicht erzählt, das Besuch kommt um mir zu zeigen, dass es mich nichts mehr angeht, usw.
Heute ist mal wieder ein schlimmer Tag.
Frustblog - 19. Mär, 11:05
Oh Gott, ich musste heute zum Sozialamt. Was für eine Schande. Ich war mal erfolgreich im Beruf und habe teilweise mehr verdient als mein Mann, der Dipl.-Ing. ist.
Und dann der Absturz durch die Krankheit.
Aber in meiner Heimat und vor der Einführung des Euros konnte ich auch von wenig leben.
Mein Einkommen hat mit der Inflation nicht mitgehalten und die Stadt hier ist teures Pflaster.
Ohne Hilfe werde ich nicht leben können. Was heisst leben .... existieren.
Was für ein Abstieg.
Endlich ist der Schnee getaut und ich könnte Terasse und Garten ein bischen herrichten, Osterdeko in die Sträucher hängen - aber das ist alles nicht mehr meins.
Ich bin mal kurz weg, heulen.
Frustblog - 16. Mär, 20:33
Das ich gesagt habe, ich mache den
Haushalt nicht mehr bzw. wir teilen ihn auf, war eine falsche Entscheidung, impulsiv und getroffen aus Wut und Verletztheit.
Es macht mich nicht kraftvoller und attraktiver, wie in den Kommentaren geschrieben. Ich wurde auch nie als Hausfrau gedemütigt.
Mein Mann hat sich getrennt, weil er nicht mehr konnte und keine Kraft mehr für diese Beziehung mit einer kranken Frau hatte. Er hat keine Andere, wie haben keinen Streit, ich bin nicht mehr wütend auf ihn.
So what.
Er ist immer großzügig, auch jetzt noch nach der Trennung, leiht und überlässt mir seine Sachen, z.B. I-Pod, Digicam, sagt nichts, wenn ich den Spiegel vom Auto abfahre (so geschehen vor ein paar Tagen), sondern macht einen Werkstatttermin (Wartung ist auch fällig und er wird den Spiegel-Schaden bestimmt stillschweigend mitbezahlen).
Er arbeitet den ganzen Tag, ich bin hier, warum sollte ich nicht weiter den Haushalt machen - auch seine Sachen?
Denn genau das war ein Punkt, den er an mir bemängelt hat: das ich mich über stehengelassenes Geschirr aufgeregt habe, mit ihm gestritten habe, anstatt es einfach wegzupacken.
Hausfrau sein ist ist nichts minderwertiges.
Er kann den ganzen Haushalt noch selber machen, wenn ich ausgezogen bin.
Frustblog - 12. Mär, 12:54
Anwalt, Wohnung suchen, Behördenkram.
Ich mache das alles, zwangsläufig, aber es fühlt sich nicht real an, als ob das alles nicht mir passiert.
Montag habe ich einen Besichtigungstermin für eine Wohnung.
Trennungsunterhalt hat die Anwältin ausgerechnet, die Summe war recht hoch, fand ich. Soviel will ich meinem Mann nicht abknüpfen. Der arbeitet dann nur noch, um zwei Ex-en durchzufüttern.
Aber bevor ich ihm das sagen konnte, hat er schon über die hohe Summe gemosert und gemeint, meine Anwältin würde zu meinen Gunsten rechnen, sein Anwalt (hat er einen?) bekäme bestimmt eine andere Summe raus.
Soll er seinen Anwalt (?) rechnen lassen, ist mir recht, aber er soll sich beeilen, ich brauche Einkommensnachweise für Wohnberechtigungsscheine usw.
Frustblog - 10. Mär, 19:12
Meine Freundin, meine jahrelange, beste Freundin, hat mir schon immer besser geholfen, als jede Therapeutin, sie hat Weisheit und blickt durch die Dinge (ähnlich wie der Kommentar von June).
Sie hat mir was von meinem Mann erzählt.
Eigentlich wollte sie neulich mich anrufen, ich war aber ja nicht da, und da hat sie mit meinem Mann geschnackt.
Sie hat so eine Art, da hat sich sogar mein Mann geöffnet und über Gefühle geredet, was er sonst nie macht.
Tatsächlich hat er sich Sorgen gemacht, wo ich denn wohl bin. (hatte nur Zettel geschrieben, dass ich ein paar Tage weg bin)
Warum hat er mich denn nicht auf dem Handy angerufen oder bei meiner Schwester? Als ich nach Hause kam, schlug mir nur Desinteresse und Gleichgültigkeit entgegen.
Er sagte meiner Freundin auch, es geht nicht um eine andere Frau bei der Trennung. Es geht darum, dass er nicht mehr kann. Leer, alle, ausgebrannt.
Es geht im sehr wohl an die Nieren, wie schlecht es mir immer geht.
Das habe ich nicht gewusst, er hat immer so abweisend reagiert, wenn es mir schlecht ging. Als ob es ihn nicht interessiert.
Eine Freundin hier vor Ort hat ihn mal im Einkaufszentrum gesehen und mir gesagt, dass er total schlecht aussieht, fertig, krank.
In der letzten Zeit ist er oft sehr früh ins Bett gegangen, 18.00 Uhr, hat noch gelesen, fern gesehen, es gab sogar Tage, wo er mit Kopfschmerzen oder Magenproblemen der Arbeit fern blieb.
Anscheinend hat ihn alles mehr mitgenommen, als ich ahnte. Er spricht ja nicht bzw. kann kaum was auf der Gefühlsebene ausdrücken.
Seine abweisende Art, früher und jetzt, das Schroffe, Unzugängliche - alles Selbstschutz.
Ich kann's verstehen, dass er nicht mehr kann.
Uns fehlt auch beiden die Fähigkeit, auf Gefühlsebene miteinander zu reden.
Hätte ich gewusst, wie er fühlt, in dem er mit mir redet, wäre alles vielleicht anders verlaufen?
Aber jetzt ist es so wie es ist und es tut mir leid für meinen Mann. Der hat mich geliebt. Trotz allem. (was er gemacht hat und was ich gemacht habe bzw. nicht gemacht habe)
Frustblog - 8. Mär, 19:23
Eigentlich bin ich es gewohnt, das er ab und zu in Tussen-Phasen mit Handy z. B. aufs Klo geht.
Trotzdem nervt es, dass er sein Handy jetzt dauernd in seiner Hosentasche hat, sich davonschleicht, in den Keller, ins Schlafzimmer und anscheinend SMS absetzt.
Mein Gott, wie oft denn an einem Tag?
Als ich vorhin nach Hause kam, passte mein Schlüssel nicht ins Haustürschloss. Voller Schrecken dachte ich, er hätte die Schlösser ausgetauscht, was aber keinen Sinn macht.
Er hatte von innen abgeschlossen und Schlüssel stecken lassen.
Auf Nachfragen meinte er, er macht das immer so.
Ach, das war mir in den letzten 10 Jahren glatt entgangen. Eigentlich schliessen wir NIE ab, wir vergessen sogar manchmal unsere Schlüssel aussen im Schloss.
Einfache Erklärung: ich sollte ihn nicht bei irgendwas überraschen, wenn ich nach Hause komme. Ich nehme an, bei einem Telefonat mit Tussi?
Es nervt. Nein, in Wirklichkeit verletzt es mich und tut weh.
Frustblog - 7. Mär, 17:03
Wieder zu Hause in dem zu Hause das bald nicht mehr mein zu Hause sein wird.
Die ersten Tage am "Ferienort" haben mir gutgetan, dann ging es leider etwas abwärts, kann aber auch an dem Wetterumschwung zu so viel kälterem Wetter gelegen haben.
Kurzzeitig hatte ich den Gedanken, er ist übers WE im Ausland bei seiner ausländischen Jugendliebe. Das hat mich total runtergezogen und hat mir unendenlich weh getan. Er war aber nicht dort.
Es ist aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis er entweder sie trifft oder eine andere Frau.
Ich kann mich nicht einfach so entlieben, habe keinen Schalter, um Eifersucht und den Schmerz abzustellen. Das wird noch eine Weile so gehen.
Frustblog - 7. Mär, 10:49
Ein bischen Wehmütig bin ich schon; hier an diesem Ort waren mein Mann und ich letzten November - anlässlich unseres Hochzeitstages.
Ab und zu kriege ich einen Kloss im Hals, wenn ich an den Orten vorbeigehe, wo wir damals zusammen waren.
Irgendwie ist das erst 3 Monate her und auf den Fotos von damals wirken wir ganz normal *seufz*
Auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung, es war gut, rauszukommen und Abstand zu haben. Schlafen kann ich hier zwar auch nicht, aber egal.
Ein bischen gruselt mir schon vor Sonntag, wenn ich wieder nach Hause muss.
Frustblog - 4. Mär, 10:27