Wie konnte es bloß soweit kommen?

Mietvertrag unterschrieben, mit Vormieter alle Übernahmen geregelt, schon nach Teppichen und Tapeten geschaut.
Morgen wird nach Möbeln geschaut, ich weiß noch nicht, wie ich das eine Zimmer einrichten soll?
Vielleicht ein Hochbett und darunter ein Schreibtisch? So wenig Platz ......

In der Woche nach Pfingsten erfolgt die Übergabe durch die Wohnungsbaugesellschaft und ich bekomme die Schlüssel.

Ich schwanke zwischen Freude und Bammel.

Gibts eine Anti-Heul-Tablette, damit ich nicht immer heulen muss?
Das ist doch ätzend, dauernd in Tränen auszubrechen, wenn ich z.B. beim packen seine alten Postkarten an mich wiederfinde. Dort schreibt er so süsse Sachen ... und schon fliessen die Tränen.

Als er Sonntag aus seinem Liebesurlaub kam, war es nochmal hart, härter, als er wegfuhr. Es hat mich schier zerissen vor Schmerz und ich konnte mich nur mit Schroffheit abgrenzen.
Tatsächlich fragte er, was denn los sei. Tja, Nochehemann, Du warst mit einer anderen Frau im Urlaub während ich meinen Umzug aus unserem Haus, weg von Dir, vorbereiten musste. Da ist man schonmal etwas angepisst bzw. traurig.

So langsam muss ich mich von einigen Leuten verabschieden, z.B. zwei Fachärzten, die auch von Geschichten mit meinem Mann wussten, Nachbarn usw.
Da will ich nicht in Tränen ausbrechen.

Am schlimmsten wird es, wenn ich mich von Schwager/Schwägerin und besonders von meiner kleinen Nichte verabschieden muss. Und von meiner Schwiegermutter.

Und von meinem Mann. Nochmann. Zukünftiger Ex-Mann.

Halsschmerzen, heisser Kopf, kalte Füsse, niesen, Abgeschlagenheit.
Das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.

Heute abend (wenn er endlich aus seinem Liebesurlaub einschwebt - auf Wolke 7) fahre ich zu meiner Schwester; morgen wird der Mietvertrag unterschrieben.
Dann noch Treffen mit dem Vormieter wegen Übergabe einiger Sachen.
Den Rest der Zeit wollte ich schonmal bei Tep&Tap, Hammer, Kibeck usw. verbringen, um Tapete und Teppich auszusuchen.

Hoffentlich liege ich nicht flach! *hatschi*

Himmelfahrt morgens zurück - und schon schnappt er sich das Auto schwebt er wieder zu Tussi.

So, ich gehe jetzt wählen, auch wenn ich hier bald nicht mehr wohne.

Eigentlich sollte der eigene Geburtstag ein schöner Tag sein, aber das war er für mich nicht wirklich.

Ich hatte Mühe, mich von der Tatsache abzulenken, dass er gestern losgefahren ist zu seinem kleinen Liebesurlaub mit ihr. Morgens musste ich viel weinen, habe vor Verzweiflung sogar die Telefonseelsorge angerufen, aber da war dauernd besetzt.
Mehrmals am Tag habe ich gedacht: was die beiden jetzt wohl machen? Es war schwer sich Abzulenken, denn meine Ablenkung bestand aus Umzugskartons packen, und ab und zu stiess ich auf einen Gegenstand, der mit Erinnerungen behaftet war und ich musste wieder heulen.

Meine Schwiegermutter hatte mir mein Lieblingsessen gekocht und abends war ich mit meinen beiden Freundinnen essen, was auch sozusagen ein Abschiedsessen war.

Mir steht es noch etwas bevor, wenn er am Sonntag wiederkommt und wohl strahlen wird. Ich werden dann ganz schnell wegfahren zu meiner Schwester, Montag unterschreibe ich den Mietvertrag.

Und wenn ich Himmelfahrt wieder "nach Hause" (Hierher) komme, schnappt er sich das Auto und Wohnwagen und fährt wieder zu ihr.
So werden wir uns in 1 1/2 Wochen nur zweimal kurz zum Autoschlüssel übergeben sehen. Dabei müssten wir noch dringend die Aufteilung der Wohnungseinrichtung besprechen.

Millionen Frauen vor mir, wurden schon von ihrem Mann gegen eine Andere ausgetauscht, auch sie mussten den Schmerz und die Fassungslosigkeit und die Zukunftsängste durchmachen.
Auch sie mussten mit ansehen, wie ihr Mann sich verändert, plötzlich Wert aufs Äussere legt, Fitness, Frisör, neue Klamotten, während man selber immer den Schlabberheini präsentiert bekam.
Millionen Frauen vor mir mussten mit Ansehen, wie der (noch) geliebte Mann sich aufrüscht und zu der Anderen geht, ganz genau wissend, was die beiden da nun treiben.
Auch sie mussten mit ansehen, wie er mit ihre Dinge macht, die er mit einem selber nie gemacht hat, wie er ihr gegenüber grosszügig ist, Geschenke kauft, für Handy und Internet viel Geld ausgibt, Urlaube bezahlt, während er der eigenen Frau gegenüber immer knauseriger wird.

Diese Woche wird hart, Donnerstag fährt er mit ihr in den Urlaub und wenn er Sonntag zurückkommt .... da graut mir schon vor.

Ich Umzugsvorbereitungen.
Er Liebestreffen-Vorbereitungen.

Offensichtlich will er ihr was vorsingen, schon seit einiger Zeit klimpert er auf der Gitarre und singt (und ist fröhlich, während ich niedergeschlagen bin).
Nun hat er die Gitarre reparieren lassen und sich Songtexte aus dem Internet ausgedruck: Love is all around, still lovin' you, Supergirl usw. usw.

Hat er mir je auf der Gitarre was vorgespielt? Nein!

Und wehe, er wird knauserig mit dem Geld, was der schon für Ausgaben für AuJuLi hatte, alleine die Telefonkosten ......!

In trockenen Tüchern ist das mit der Wohnung noch nicht ganz.
Vormieterin sagte, WoBaugesellschaft wäre einverstanden mit der Übernahme, auch schon zum 1.6.
Die Gesellschaft wollten den schriftlichen Übernahmevertrag und meine Unterlagen abwarten, die ich gleich Montag eingesteckt habe.

Schufa-Auskunft ist noch nicht da, anstatt dessen habe ich eine Kopie von meinem Sparvertrag beigeleget - ich habe mein Geld bei der Wohnungsbaugesellschaft angelegt.

Jetzt warte ich auf die Unterlagen, den Mietvertrag!

Nochmal bei der Anwältin gewesen, die hat mit allen Unterlagen von meinem Mann wieder so einen hohen Unterhalt ausgerechnet. Wird nicht weniger.
Jetzt habe ich das schriftlich machen lassen, denn Anspruch habe ich ab "Antragstellung", also Brief an meinen Mann.
Der Brief ist noch nicht da, ich hoffe, die lässt sich nicht wieder 3 Wochen Zeit!

Morgen gehe ich mit meinem Nochmann essen, ich möchte noch einiges mit ihm besprechen, nicht nur Geld und Hausrat, auch nochmal persönliches. Das brauche ich für mich. Jetzt ist Zeit vergangen, ich bin ruhiger, muss nicht mehr ganz so oft heulen und kann mit etwas Abstand die Dinge klarer sehen und emotionsloser drüber reden.

Das mit dem Essen-gehen hatte die Therapeutin vorgeschlagen und ich hätte nie gedacht, dass er sofort "ja" sagt. Hätte eher gedacht, er hat wieder Schiss, ich will was von ihm.
Aber so langsam kriegt er das ja mit, dass ich mich von ihm löse und bald weg bin.

... als hätte ich eine Wohnung. Die Wohnung, die ich wollte.
Die Vormieterin hat mich als Nachmieterin vorgeschlagen und die Wohnungsbaugesellschaft hatte nichts dagegen.
Jetzt warte ich den Mietvertrag ab.
Von der Vormieterin werde ich einiges übernehmen (abkaufen): Waschmaschine, Kühlschrank, Regal, Sofa, Jalousien.

Zwar ist die Wohnung klein, ich muss wohl mein Bett im Wohnzimmer aufstellen, da ins kleine 2 x 2 Meter Zimmer Kleiderschrank, Wäscheschrank usw. soll. Abstellzimmer.

Und ich werde mich anstrengen müssen, einen Job vllt. auf € 400,- Basis zu finden, denn die Wohnung kostet die Hälfte meiner Einkünfte. Wohngeld will ich beantragen.

Irgendwie mulmig ist mir, jetzt wo das so plötzlich wahr wird.
Ich kann vielleicht schon zum 1.6. in die Wohnung.
Dann bin ich so ganz plötzlich alleine, das wird erstmal hart werden.